Inhalt
In meiner Monatsübersicht vom September klang es leicht an. Durch die vielen Aktien, die nun bei TradeRepublic besparbar sind, möchte ich mir meinen eigenen kleinen Tech-ETF bauen. Dafür lege ich monatlich ca. 300€ zurück. Inhalt dieses DIY Tech-ETFs sollen vor allem kleinere Unternehmen sein, die viel Potenzial aufweisen.
Warum macht der einen eigenen Tech-ETF?
Rational ist das nicht wirklich erklärbar. Natürlich kann ich einfach einen Nasdaq-ETF besparen. Dahingehend läuft bei mir auch schon ein kleines Projekt. Erst vor einigen Monate begann ich in den ETF X-Trackers USA Technologies zu investieren. Dieses Produkt gefällt mir allerdings nur bedingt. Vermutlich werde ich dieses Experiment bald wieder einstellen.
Einige Gründe, warum ich selbst einen Tech-ETF baue:
- Keine jährlichen Gebühren eines ETFs
- Es befinden sich eine Menge Unternehmen in einem ETF, die ich eigentlich nicht besparen möchte
- Partizipation auch an kleineren Unternehmen, die nicht Teil eines großen Index sind
- Weil es einfach Spaß macht
- Flexibilität: Wenn wir ein Unternehmen nicht mehr gefällt, kann ich es einfach austauschen (Darin liegt natürlich auch ein Nachteil)
Viele große und bekannte Unternehmen bespare ich sowieso als Einzeltitel. Diese würde ich mit einem ETF von der Stange doppelt besparen. Das möchte ich ebenfalls vermeiden. Der wichtigste Grund ist für mich allerdings: Weil es einfach Spaß macht. Ob ich den Markt damit schlage, ist mir relativ egal. 🙂
Aufbau des Tech-ETF
Die folgenden Werte habe ich für dieses Experiment ausgewählt. Ein Großteil der Unternehmen stammt wie üblich aus den USA. Es sind aber auch zwei Vertreter aus Deutschland mit dabei. Dabei mische ich kleinere und größere Unternehmen. In ersten Teil des Artikels stelle ich euch 12 Aktien vor. Der zweite Teil umfasst dann weitere 13. In Summe 25 spannende Unternehmen für meinen Tech-ETF.
1. Fastly
Fastly entwickelt eine Edge-Cloud-Plattform, die ein Content Delivery Network, Lastenausgleich für Streaming-Dienste und Sicherheitsdienste anbietet. Beim CDN handelt handelt es sich um ein Netz verteilter Systeme, welches schnell Inhalte an die Internetnutzer ausliefert. Durch die Nutzung der Plattform werden die Inhalte der Kunden schneller, skalierbarer und sicherer.
2. Etsy
Etsy ist ein globaler Markplatz für handgefertigte, kreative Güter. Das Unternehmen wurde bereits 2005 gegründet. Zur Zeit gibt es 3,1 Million aktive Verkäufer. Der Umsatz ist im Q2 2020 im Vergleich zum Q2 des Jahres zuvor, um sagenhafte 137% gestiegen.
3. Twilio
Das Unternehmen Twilio hat eine Cloud-Kommunikationsplattform entwickelt. Mit dieser können Unternehmen API-gesteuerte Kommunikationsdienste nutzen. Der Umsatz von Twilio stieg Y/Y um 46%.
4. Allgeier
Die Allgeier SE ist ein deutsches IT- und Personaldienstleistungsunternehmen mit fast 12000 Mitarbeitern. Das Unternehmen gliedert sind in die Zweige „Enterprise Services“, welcher Systemintegrationen vornimmt und den Zweig „Allgeier Experts“. In diesem Zweig vermietet und vermittelt das Unternehmen IT-Personal. Im ersten Halbjahr 2020 konnte das EBITA um 68,5% Y/Y gesteigert werden.
5. Five9
Five9 ist ein weiterer Cloud Service Provider. Das Unternehmen bietet sog. Virtual Contact Center für seine Kunden an. Es handelt sich dabei um Software für den Kundensupport, die von jedem Ort der Welt abrufbar und verfügbar ist. Auch Five9 konnte seinen Umsatz Y/Y über 30% steigern.
6. ServiceNow
Mit ihrer Cloud Computing Plattform „Now Platform“ bietet ServiceNow eine Lösung in der Cloud an, um manuelle Arbeitsweisen durch digitale Workflows zu ersetzen. Das Unternehmen ist seit November 2019 Bestandteil des S&P500 und steigerte seinen Umsatz Y/Y ebenfalls um ca. 30%. Und das bei einer Marktkapitalisierung von nahezu US$ 100 Mrd.
7. Exponent
Bei Exponent handelt es sich um eine Spezialberatung, welche vor allem technische, wissenschaftliche und regulatorische Probleme der Kunden löst. In der Krise verzeichnete das Beratungshaus einen Umsatzrückgang von 12%. Mittlerweile ist Exponent 50 Jahre am Markt und steigert seine Dividende seit 6 Jahren kontinuierlich.
8. The Trade Desk
TradeDesk bietet eine Demand-Side Platform an, welche den Kunden Echtzeit, -preisgestaltung und -platzierung ermöglicht. Zusätzlich kann die Softwareplattform mittels API kundenspezifisch angepasst werden. Durch die Pandemie ging auch bei TradeDesk der Umsatz in Q2 Y/Y um 12,9% zurück. Ansonsten wuchs TradeDesk mit über 39% im letzten Jahr.
9. Teradyne
Ein Hersteller für Testsysteme von Mikroprozessoren und speziellen elektronischen Bauteilen ist Teradyne. Das Unternehmen profitiert ebenfalls von der Digitalisierung und somit auch von der aktuellen Pandemie. Der Y/Y Umsatz ist in Q2 um 49% gestiegen. Das Unternehmen ist bereits seit einigen Jahren profitabel und schüttet eine Dividende aus.
10. Shopify
Die meisten von euch kennen sicher Shopify. Das Unternehmen bietet Full-Service E-Commerce-Lösungen an. Auch Shopify profitiert von der Pandemie. Es wurden und werden zahlreiche neue Online-Shops eröffnet. Der Umsatz stieg in Q2 Y/Y unglaubliche 97%. Seit 2015 um durchschnittlich 46% pro Jahr.
11. Facebook
Ebenfalls ein Unternehmen, welches die meisten Menschen kennen. Und dazu das Größte in der Auswahl. Seine bekanntesten Produkte sind Facebook, Instagram, WhatsApp sowie Oculus VR. Und so wie die meisten vorgestellten Unternehmen konnte auch Facebook seinen Y/Y Umsatz steigern. Um mehr als 10%.
12. 2U
Ebenfalls ein Profiteur der Digitalisierung und der aktuellen Pandemie. 2U stellt Colleges und Universitäten eine SaaS-Plattform bereit, um darüber Online-Studiengänge anzubieten. Das Unternehmen wächst nicht ganz so stark, da man seine Plattform vor allem Non-Profit Organisationen zum Verkauf anbietet. Zweistellig ist das Wachstum mit 18% Y/Y aber dennoch. Die Profitabilitätsgrenze ist dabei noch nicht erreicht.
Fazit
Es gibt unglaublich viele spannende Unternehmen zum Besparen. Über Änderungsvorschläge bin ich jederzeit dankbar. Wenn ihr also Ideen oder Vorschläge habt, schreibt mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich über jede Anregung 🙂
Bei 2U bin ich momentan noch skeptisch, ob sich das Geschäftsmodell langfristig auszahlt. Der Gedanke, nur Non-Profit Bildungseinrichtungen zu betreuen, ist auf jeden Fall sehr nobel.
Die meisten vorgestellten Unternehmen stellen den Kunden eine Plattform bereit und sind so in der Lage extrem zu skalieren. Viele der Produkte der Unternehmen testete ich bereits privat oder im Unternehmenskontext. Sie überzeugten mich durchweg.
3 der 12 Unternehmen zahlen bisher eine Dividende. Namentlich Allgeier, Exponent und Teradyne. Diese ist zwar nicht besonders hoch, aber immerhin.
Gerne hätte ich noch Cloudflare, ZScaler, Qualys, Lendingtree, Freshpet oder Medallia aufgenommen. Leider sind diese Unternehmen bis heute nicht bei TradeRepublic besparbar.
Ich werde euch regelmäßig über das Abschneiden meines Tech-ETF Experiments berichten. Gespannt bin ich auf jeden Fall. Ich hoffe, ihr konntet einige Anregungen für euch mitnehmen. Die Aufteilung der 300€ nehme ich im nächsten Teil vor.
Wenn du den zweiten Teil nicht verpassen möchtest, melde dich in der Seitenleiste für den Newsletter an. Welche Favoriten habt ihr momentan auf der Watchlist?
Zur Übersicht meiner Aktienanalysen.
Hier geht es zu meinen aktuellen Artikeln.
Haftungsausschluss
Alle Artikel auf Money-Savings.de stellen ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder anderen Angebotes dar. Die Informationen sind lediglich die persönliche Meinung des Autors.